Dienstag, 12. Oktober 2004

Kulturmarketing

Neuer Masterstudiengang mit 16 Studierenden gestartet

(Pressemitteilung der Hochschule Harz) „Das Denken und Handeln vom Markt her, die richtige Einschätzung von Angebot und Nachfrage wird von Kulturverantwortlichen und Künstlern gegenwärtig als wichtiger angesehen als das bloße Management von Organisationsstrukturen.“ Angehende Kultur-Marketer haben Vorbilder auch in Künstlern und Kulturschaffenden vergangener Zeiten. Martin Luther zum Beispiel hat mit seinem Prinzip der Bibelübersetzung „Dem Volk aufs Maul schauen“ (und in eine Volkssprache übersetzen) eindrucksvoll bewiesen, dass Kundenorientierung sich auch auf die Vermarktung von Kulturprodukten positiv auswirkt. Mit dieser Analogie begrüßte Dr. Stefan Rhein, Vorstandsmitglied der Stiftung Luthergedenkstätten und Vertreter des Expertenbeirats Kulturmarketing, am 9. Oktober 2004 die ersten 16 Studierenden des neuen Masterstudiengangs Kulturmarketing in den Cranachhöfen der Lutherstadt Wittenberg. Was schon zu Luthers Zeiten stattfand, wird heute als Marketingorientierung im Kulturbereich immer notwendiger. Kürzungen öffentlicher Mittel und der Bedeutungswandel öffentlicher Haushalte erfordert vom Kulturbetrieb neue Strategien: die zielgerichtete Gestaltung von Kulturmärkten. „Das Denken und Handeln vom Markt her, die richtige Einschätzung von Angebot und Nachfrage wird von Kulturverantwortlichen und Künstlern gegenwärtig als wichtiger angesehen als das bloße Management von Organisationsstrukturen“ erläutert der Professor für Kultur und Sozialmanagement Prof. Dr. Hardy Geyer, Studiengangsleiter des neuen Masterstudiengangs Kulturmarketing.

Und die 16 Studierenden-Profile des ersten Durchgangs geben ihm Recht. Das neu entwickelte Curriculum, das interdisziplinär betriebswirtschaftliche Grundlagen mit den spezifischen Anforderungen von Non-Profit- und Kultur-Einrichtungen kombiniert, sprach vor allem erfahrene Praktiker an, die ihre künstlerische/geisteswissenschaftliche Ausbildung mit umfangreichen Marketingkenntnissen erweitern wollen.

Zu den Studierenden gehören sowohl leitende Mitarbeiter/innen aus renommierten Kultur- und Medieneinrichtungen als auch freischaffende Künstler und wissenschaftliche Mitarbeiter/innen aus Hochschule und Verwaltung. Während des Auftaktwochenendes am 9./10.Oktober 2004 in Wittenberg konnten sie erste Erfahrungen austauschen und absolvierten gemeinsam die feierliche Einschreibung in den Studiengang.

Der Masterstudiengang Kulturmarketing wird als fünfsemestriges Fernstudium von den Hochschulen Harz und Merseburg gemeinsam angeboten. 10 bis 15 Stunden Arbeitsaufwand müssen die Studierenden pro Woche aufbringen. Präsenzphasen werden gekoppelt mit Selbstlernphasen und der Bearbeitung von E-Learning-Einheiten. Ziel ist es, die Studierenden – vor allem in den Selbstlernphasen – optimal zu unterstützen. Dafür wurde ein E-Campus entwickelt, der Foren, Chat und ein Online-Prüfungs- und Informationssystem (OPIS) zur Verfügung stellt. Eine ständige Betreuung der Studierenden durch die Studiengangsleitung ist selbstverständlich. „Als Vertreter eines ‚guten Marketing’ stellen wir natürlich die Zufriedenheit und das Interesse unserer Studierenden in den Mittelpunkt“ betont Prof. Dr. Uwe Manschwetus, Experte für Marketingmanagement und weiterer Studiengangsleiter. Eine innovative Besonderheit stellt die studienbegleitende Projektarbeit dar. Nach erfolgreichem Abschluss erhalten 2007 die ersten Kultur-Marketer den akademischen Titel des Master of Business Administration (MBA).

Der nächste Durchgang startet im Oktober 2005. Wem das gesamte Studium zu umfangreich ist, kann in Zukunft in der neu entstehenden Kulturakademie Wittenberg auch inhaltlich abgegrenzte Module belegen oder schon jetzt einzelne Studienbriefe erwerben. Alle Modulthemen sowie die aktuellen Studienbriefe finden Sie unter

http://www.kulturmarketingstudium.de bzw.

http://www.aww-brandenburg.de

Pressemitteilungen - idw - Informationsdienst Wissenschaft